Alles ist weiter weg als früher.
Es ist zweimal so weit bis zur Ecke
und nun ist auch noch ein Berg dazwischen,
hab ich gemerkt.

Wer dabei war, weiß, wovon ich rede. Von Weimar und Erfurt haben wir uns auf den langen Weg nach Franken gemacht und in Kitzingen unser Schiff „Undine“ in Beschlag genommen. Das Wetter war auf unserer Seite, der Zeitplan war jedoch ein bisschen durcheinander gewirbelt und an den Schleusen des Mains stauten sich zudem die Schiffe. Letztlich ist eine Wasserstraße eben auch nur eine Straße.

Rechts und links – oder wie unser Reeder sagen würde: links und rechts (wir fuhren flussaufwärts) – zeigten sich die Weinberge und Grün, soweit das Auge reichte. Die Orte, Kirche und Klöster des Mains waren eher zurückhaltend. Manche vermeindliche Sehenswürdigkeit konnte man selbst vom Sonnendeck nur erahnen. Darüber hinweg half uns Fränkischer Schweinebraten mit Klößen und Rotkohl – oder war es Blaukraut? – serviert im Oberdeck. Nebenbei erfuhren wir allerei Wissenswertes und mancherlei Sehmannsgarn der Main-Schifffahrt. Das eine vom anderen zu unterscheiden, blieb die Aufgabe der Gäste an Bord.

Eine gelungene Abwechslung war der Fußmarsch vom Anleger ins mittelalterliche Volkach. Die mittelalterliche Kleinstadt an der gleichnamigen Mainschleife lädt zum Verweilen und Genießen ein. Dem konnten wir leider nur bedingt nachkommen. An Bord der Undine erwarteten uns Kaffee und Kuchen, bevor wir uns zur Rückfahrt wieder im Doppelstockbus zusammenfanden und Christian uns alle froh und müde nach Hause brachte.

… und als ich mich im Spiegel sah, merkte ich,
dass sogar die Spiegel heute nicht mehr das sind,
was sie früher einmal waren.