Reise in die Vergangenheit nach Syrau und Mödlareuth
Zugegeben, der Reisebeginn verlief etwas holprig, weil aktuelle Abfahrtszeiten nicht von allen Reisegästen Beachtung fanden und auch, weil der georderte Salza-Bus nicht den Erwartungen der Reisegäste entsprach und zudem noch eine defekte Heizung den Fußraum in einen Backraum verwandelte. Herr Busch, unser Fahrer versuchte die „Wärmepumpe“ auszustellen, doch dafür fand sich im Technikraum des Busses leider kein Schalter. Nach einer gewissen Zeit fanden sich die Reisegäste mit der Situation ab und die Stimmung erhellte sich noch vor Ankunft am ersten Reiseziel, der Drachenhöhle in Syrau. Eingeteilt in zwei Gruppen wurde eine 300 Mio. Jahre alte Unterwelt erkundet, in der die Eiszeit vor 10.000 Jahren ihre Spuren mit entstehenden Stalagmiten und Stalaktiten hinterlassen hat und die vor ca. 100 Jahren durch Zufall entdeckt wurde. Nicht entdeckt wurden bei allen bisherigen Besichtigung und wissenschaftlichen Untersuchungen keine fossilen Drachenreste, sodass die Drachenerfindung als gelungene Marketingmaßnahme gesehen werden kann, denn immerhin hatte die Höhle bisher ca. sieben Mio. Besucher.
Zügig wurde die Reisegruppe im Café Syrau abgefüttert und so ging es fast zeitplangerecht weiter in Richtung Mödlareuth, allerdings mit kleinem Umweg zur Sehenswürdigkeit Windmühle, die ihre stolze Erscheinung allerdings hinter Busch- und Baumwerk verbarg.
Mödlareuth beeindruckt mit seinen Zeugnissen aus der deutsch-deutschen Vergangenheit und lässt Erinnerungen an die Zeit der deutschen Teilung freien Lauf. Vortrag, Film und Museum zeigen, wie die deutsche Teilung in so einem kleinen Ort das Leben der Menschen prägte. Übrigens, die Teilung ist auch heute kurioserweise verwaltungstechnisch nicht überwunden, denn Mödlareuth hat zwei unterschiedliche Postleitzahlen, zwei Bürgermeister und die Kinder im Ort haben unterschiedliche Ferien, je nachdem ob sie im thüringischen oder bayerischen Teil des kleinen Ortes wohnen.
Der Orts- und Kulturverein Mödlareuth hat unserem Reisetag im Bürgerhaus mit selbst gebackenem Kuchen und einem herzlichen Empfang einen krönenden Abschluss ermöglicht. Die Frauen aus Thüringen und Bayern zeigen auf ihre Art, dass der Ort zusammen gehört, auch wenn die Verwaltung das ganz anders sieht.