10. März 2024 | Südthüringen

„Tierschau“ in Südthüringen

Zuerst ging es um Stare, Schwalben, Spatzen, Sperber und Habichte, denn das waren die Namen legendärer Zweiradfahrzeuge, die im Suhler Fahrzeugmuseum zu besichtigen sind. Darüber hinaus, waren fast alle motorgetriebenen Zweiräder anzutreffen, die vor vielen Jahren die Mobilität der DDR-Jugend ermöglichten. Unter der damaligen Landbevölkerung führte der Besitz einer Schwalbe für fast jeden Jüngling zu einer deutlichen Zunahme seiner Chancen, dafür auch eine passende Sozia zu ergattern. Schwalben- oder auch Starbesitzer rangierten in der Hierarchie gefragter Partner noch vor den Gitarrenspielern, die am Lagerfeuer versuchten mit Beatles-Songs Mädchenherzen zu erhaschen. Der Museumsbesuch weckte vielfach Erinnerungen an eine Zeit, in der junge Familien mit dem AWO- oder MZ-Gespann auf Tour gingen und Abenteuer erlebten. Vorherige Befürchtungen, dass sich nur die mitgereisten Herren für die Technik interessieren könnten, wurden gegenstandslos.
Zum vorgezogenen Abendessen führte die Fahrt nach Meiningen, denn hier wartete um 18.00 Uhr die Fledermaus auf interessierte Besucher. Auf der Fahrt erfuhren auch alle Reisegäste, dass ihre Essensbestellung auf der Grundlage eines Versehens und deshalb zu Vor-Corona-Preisen erfolgte. Die zugrunde gelegte Buskarte stammte aus dem Jahr 2020. In einem der besten Häuser am Platze, dem Henneberger Hof gab es bis 2024 eine deutliche Preissteigerung. Die freundliche Restaurantleiterin gewährte den Gästen einen spürbaren Rabatt bei üppig dimensionierten Gerichten, die zur Freude aller Mitesser auch überaus schmackhaft waren, sodass die kritische Situation bestens geregelt wurde.
Trotz aller bisherigen Erlebnisse war der Besuch der Operette „Die Fledermaus“ der Höhepunkt des heutigen Busausfluges. Im altehrwürdigen Meininger Staatstheater wurde im ausverkauften Haus ein Feuerwerk der Musik-, Gesangs- und Schauspielkunst abgebrannt, dass die Erwartungen des Publikums mehr als erfüllte. Die Musik war ja zum Teil bekanntes Volksgut, doch die Interpretation, besonders die stimmliche Umsetzung begeisterte. Nicht zu vergessen der Herr Frosch, dargeboten von dem bekannten Mimen Thorsten Merten, bietet Kabarett mit Wärmepumpe und Thüringenbezug.
Nur gut, dass Markus, der Busfahrer nicht mit im Theater war, denn ein rhythmischer Nachhall im Gasfuß hätte dem Bus auf der Heimfahrt eine eigenwillige Fahrdynamik aufzwingen können.

Reisefotos

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